Kommunaler Klimaschutz ist schon längst kein Randthema mehr. Städte und Gemeinden, die bereits länger darin aktiv sind, zeigen, dass Klimaschutz bei weitem nicht nur aus Energieeinsparungen besteht, die den kommunalen Haushalt ein wenig entlasten. Vielmehr ist er ein Werkzeug, das einen essenziellen Beitrag zur aktiven Gestaltung in verschiedensten Handlungsfeldern einer Gemeinde leisten kann. Vorausschauende Kommunen haben erkannt, das Klimaschutz nicht nur kostspielige Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen bedeutet, sondern zunehmend Wirtschafts-, Wettbewerbs oder Standortfaktor wird. Alle großen Wirtschaftsverbände fordern, die aktuelle Zwangspause durch Covid-19 für einen nachhaltigen Neustart der Wirtschaft nutzen. Ökologie und Ökonomie schließen einander nicht aus. Es geht jetzt darum, Potenziale einer – unserer -Kommune mit geeigneten Maßnahmen aufzugreifen und regionalwirtschaftliche Impulse zu setzen.
Nun mag sich mancher die Frage stellen, welche Bedeutung unsere kleine Gemeinde in diesem Zusammenhang hat. Wir stehen am Anfang und am Ende der Wirkungskette Wir können das Thema aktiv angehen und gestalten, gleichzeitig ist auch unsere Gemeinde aber bereits heute von den Auswirkungen betroffen.
Aber womit anfangen? Eine Forderung wie „investiere, wenn Du sparen willst“ mag für eine klamme Gemeinde, wie Egelsbach es ist, wie blanker Hohn klingen. Dennoch schlummern gerade in den eigenen Liegenschaften oft große Einsparpotenziale. Mit dem optimierten Betrieb, nicht-investiven Maßnahmen und Investitionen in verbessertem Wärmeschutz und entsprechende Anlagentechnik können mittel- bis langfristig erhebliche Einsparungen erzielt werden. Maßnahmen müssen aber zielgerichtet und strategisch angegangen werden.
Bund und Land unterstützen Projekte vor Ort mit Förderquoten von bis zu 100 Prozent. Die Bandbreite möglicher Themen reicht von Vor-Ort-Aktionen, Beratungskampagnen für Bürgerinnen und Bürger, Ortsentwicklung und Quartierssanierung bis innovativen lokalen Energie- und Wärmekonzepten. Maßnahmen die einen Ort langfristig attraktiv und zukunftssicher machen und auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Die Rahmenbedingungen, um als Kommune aktiv zu werden, können besser nicht sein. Klimaschutz beginnt mit jedem einzelnen – aber die Gemeinde kann Vorbild sein und den Prozess in Gang setzen. Es ist Zeit aktiv zu werden!
Ein Beitrag von Marc Gasper, Listenplatz 5, Geschäftsführer einer Energieagentur