Neubau Vereinslagerhalle – jetzt!

Hans-Joachim Jaxt

Im März 2022 hat der Vorsitzende der Karneval-Gesellschaft Egelsbach bei Tobias Wilbrand den Status Quo zum Thema Vereinslagerhalle erfragt. Der Bürgermeister hat daraufhin geantwortet, dass „er die Lösung mit dem Vogelfreundehaus für mittelfristig vertretbar hält, und die neue Lagerhalle erstmal hinten angestellt wird“.

Die Äußerungen des Bürgermeisters sowie die jüngsten Planungen zur Nutzung des Vogelfreundehauses legen nahe, dass zum Thema „Neubau einer Vereinslagerhalle“ auch in den nächsten Jahren seitens der Verwaltung nichts passieren wird.

Dies hat die antragstellenden Fraktionen von SPD, WGE und FDP veranlasst, die bereits bestehende, einvernehmliche, Beschlusslage vom April 2018 (!) zu bekräftigen, um nunmehr eine unverzügliche Umsetzung des ursprünglichen Beschlusses zu erreichen, der lautete:

Der Gemeindevorstand wird beauftragt für die Erstellung einer Vereinslagerhalle einen konkreten Umsetzungsvorschlag hinsichtlich Standort, Bauweise, Kosten und Durchführungszeitraum zu erarbeiten.

Im Vorfeld hatte die Arbeitsgemeinschaft Egelsbacher Körperschaften und Vereine bereits 2017 die Errichtung einer zentralen Vereinslagerhalle mit folgenden Parametern ausdrücklich befürwortet:

  • standardisierte und gleichwertige Unterbringung für alle Nutzer
  • einfache Erreichbarkeit
  • sichere und werterhaltende Unterbringung des Lagerguts
  • Erhöhung von Lagerkapazitäten und Zusammenlegung der bisher dezentral untergebrachten Materialien

Stattdessen gibt es seitens der Verwaltung Bestrebungen, das Gelände des früheren Vogelschutz- und Zuchtvereins als Vereinslagerstätte umzuwidmen. Diese Lösung ist für die unterschiedlichen Vereinsbedarfe absolut unzureichend. Wie sollen beispielsweise Umzugswagen, Anhänger, Weihnachtshütte, Dekorationsmaterial, technisches Equipment oder Bühnenelemente in den ehemaligen Vogelvolieren Platz finden bzw. adäquat gelagert werden?

Nachdem die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses dann erstmals mit den Kosten für den Umbau der Volieren konfrontiert wurden, war die Verwunderung groß:

Die Verwaltung plant 50.000 EUR zu investieren, um an dieser Stelle eine zusätzliche Lagerkapazität von lediglich 100 qm zu schaffen.

Zum Vergleich: Eine großvolumige Metallhalle (ohne Erschließung, ohne Fundament) analog dem Referenzmodell in Erzhausen kostet aktuell rd. 120.000 EUR und sieht eine fünffache Lagerkapazitätsfläche vor.

Wir haben den Eindruck, das Thema Vereinslagerhalle soll dauerhaft ausgesessen werden. Der Bürgermeister verweist auf knappe Ressourcen im Fachamt und spielt einzelne Interessengruppen gegeneinander aus, im Sinne von „wenn ihr die Vereinslagerhalle wollt, gehen andere Baumaßnahmen, z.B. Freibad oder Eigenheim, nicht mehr“.

Das ist schlechter politischer Stil. Es muss möglich sein, mehrere Projekte parallel zu begleiten. Optionen wären die punktuelle Fremdvergabe einzelner Leistungen oder -noch besser- der Ausbau der Verwaltungsressourcen. In diesem Kontext hat die SPD einen Antrag „Verwaltungskapazitäten ausbauen“ in die Gemeindevertretung eingebracht, der mit Mehrheit angenommen wurde.

„Das Eine tun, ohne das Andere zu lassen“ sollte hier die Devise sein.

Bürgermeister Wilbrand ist nun erneut aufgefordert, den klaren Handlungsauftrag der Gemeindevertretung „Neubau einer Vereinslagerhalle“ nach vier Jahren Stillstand endlich in die Umsetzungsphase zu bringen.

Die Gemeindevertetung hat dem Antrag von SPD-, WGE- und FDP-Fraktion einstimmig zugestimmt